So verdienst du mehr: Wie du erfolgreich dein Einstiegsgehalt verhandelst

Über Geld spricht man nicht? Doch, vor allem wenn es darum geht, wie viel du am Ende des Monats auf die Hand bekommst. Wenn du dich schonmal gefragt hast, wie du am besten Verhandlungen zu deinem Gehalt im Vertrieb angehst, findest du hier die besten Tipps & Tricks.



Wie viel bin ich überhaupt “wert”?

Einer der Hauptgründe, warum viele Arbeitnehmer überhaupt ihren Job wechseln ist, dass das Gehalt nicht mehr stimmt. Mit mehr Zeit im Job steigt die Fachkompetenz und oft auch die Verantwortung. Das möchten viele Menschen irgendwann vergütet bekommen. Ein Arbeitswechsel lohnt sich: Durchschnittlich erhält ein Jobwechsler eine Gehaltserhöhung von 5 Prozent. Die allgemeine Spanne beträgt 3 bis 20 Prozent (Quelle: Arbeitsmarktstudie, 1000 Befragte). 

Wer das Glück hat von einem anderen Arbeitgeber oder Headhunter abgeworben zu werden kann oftmals sogar mit einer Gehaltserhöhung von 15-20% rechnen. 

In gefragten Berufen wie Sales, bei denen händeringend gute Mitarbeiter gesucht werden, ist das umso öfters der Fall. 


Aber Vorsicht: wer zu schnell zu viel verlangt ist im schlimmsten Fall seinen neuen Job schon los, bevor er überhaupt angefangen hat. 

Damit du bei deinen Gehaltsforderungen nicht über das Ziel hinausschießt, gibt es eine klare Richtlinie, an die du dich halten kannst, wenn es darum geht, wie viel du “wert” bist. Dabei ermittelst du am besten zuallererst dein Basisgehalt. Die Höhe deines Basis Gehalts hängt von diesen Faktoren ab:




Beruf

In jedem Beruf gibt es eine grobe Gehaltsspanne, aus der das Durchschnittsgehalt berechnet wird. Das mögliche Gehalt hängt hier von sehr vielen verschieden Faktoren ab, zum Beispiel wieviel Bedarf es für den jeweiligen Beruf gibt.

⇒ Als Vertriebler variiert das Einstiegsgehalt für Berufsanfänger in der Regel zwischen 32.000€ und 47.000€ Euro. Je nach Ausbildung und vorheriger Erfahrung kann hier verhandelt werden. Da wir bereits eine Vorauswahl treffen und nur die besten Jobs für dich auswählen, findest du bei HYRE  übrigens keine Jobangebote unter 45.000€.




Branche 

Das branchenübliche Gehalt definiert, wie viel du grundsätzlich verlangen kannst, abhängig davon, was jemand in deiner Branche UND deiner Position durchschnittlich verdient. 



⇒ Im Vertrieb spricht man hier von einem Fixgehalt, zu dem Bonuszahlungen hinzukommen. Diese sind direkt von deiner Leistung bzw. von deinen Verkaufszahlen abhängig. Deine Arbeitsabteilung ist hier auch relevant: Im Vertrieb für Medizintechnik verdient man z.B mehr als ein Vertriebler im Gastronomiebereich.







Unternehmen 

Größe und Kapital eines Unternehmens haben natürlich auch eine Auswirkung darauf, wie viel dir ein Unternehmen überhaupt zahlen kann. Je mehr Profit ein Unternehmen generiert, desto mehr kann es dir theoretisch zahlen.


⇒ Grundsätzlich gilt: Je größer der Arbeitgeber, desto höher ist tendenziell das Gehalt.




Position

Auf der Karriereleiter hochzuklettern bedeutet, dass du eventuell für andere Mitarbeiter verantwortlich sein wirst. Das sollte sich auch in deinem Gehalt widerspiegeln. Die Berufserfahrung steigt natürlich mit der Anzahl an Arbeitsjahren. Daher erreicht man im Alter zwischen 40 und 50 Jahren meist den Höhepunkt des möglichen Einkommens.


⇒ Im Vertrieb sind Positionen mit “Manager” im Titel oft mit leitenden Aufgabenfeldern verbunden.




Region

Tatsächlich spielt das Bundesland in dem du arbeitest eine Rolle bei deinem Gehalt. In Großstädten und anderen Ballungszentren wird im Schnitt mehr bezahlt als auf dem Land oder in strukturschwachen Regionen.


⇒ Hessen, Baden Württemberg und Bayern sind in Sachen Vertriebsmitarbeitern die Vorreiter was das Gehalt angeht, auch Berlin schneidet hier überdurchschnittlich ab.



Fazit: Nimm dir also deinen zukünftigen Arbeitgeber genau unter die Lupe. In welcher Branche wirst du tätig sein? Wie viele Kollegen wirst du in deiner Abteilung haben, wie groß ist das Unternehmen insgesamt? Davon lässt sich dann ableiten, welches Basisgehalt für dich sinnvoll ist. Übrigens: In der Sales Branche gibt es bei Tech und Softwarefirmen die besten Gehälter.


Bei einem Jobwechsel hilft es, dein vorheriges Gehalt als Startpunkt zu nutzen. Ansonsten kannst du dir auf Seiten wie gehalt.de, oder absolventa.de einen transparenten Überblick verschaffen, was der durchschnittliche Verdienst beträgt.


Was ist mein “Marktwert”?

Es kann manchmal schwer sein, sich selbst auf diese Art und Weise zu betrachten, aber in der Berufswelt ist der sogenannte Wert oft ein entscheidender Faktor. Der Arbeitnehmer möchte für seine Zeit und seine Arbeit “WERTgeschätzt” werden, während der Arbeitgeber von seinen Angestellten einen “MehrWERT” für sein Unternehmen erhalten möchte. Diese Transaktion solltest du dir bei Gehaltsverhandlungen zum Vorteil machen, indem du dir deine Stärken bewusst machst und dich selbst so positionierst, dass dein zukünftiger Chef den Mehrwert, den du in das Unternehmen einbringst, sieht und die Ausgabe, in dem Fall dein Gehalt, für deinen Chef sinnvoll erscheint. 

Nach deinem Basisgehalt ist der nächste Schritt deinen Marktwert festzulegen. Versetze dich dafür am besten in die Position deines neuen Chefs: Warum sollte er dir das, was du verlangst zahlen?


Die Marktwert Formel

Diese “Formel” ist natürlich für jeden unterschiedlich einsetzbar und sollte nur als grobe Richtlinie dafür gelten, was du dir in diesem Bereich von Nutzen machen kannst:

Du: 

Deine Arbeitserfahrung beinhaltet hier auch deine Bildung (Ausbildung, Studium, Fortbildung etc…). Desto besser und passender deine Arbeitserfahrung ist je attraktiver bist du für deinen Arbeitgeber und desto mehr Gewicht hat dein Argument für mehr Gehalt.

Wenn auf deiner Position und in deiner Branche andere Menschen viel weniger verdienen, ist es riskant zu viel zu verlangen. Überlege deswegen, was dich vom Durchschnitt abhebt, und deine Gehaltsforderung somit unterstützt.

Mit Soft Skills sind in diesem Kontext Pluspunkte gemeint, die dich vom Durchschnitt abheben und für deinen Job Vorteile bedeuten. Wenn du mehrere Sprachen sprichst, gut präsentieren kannst, selbstbewusst bist oder über eine gute Menschenkenntnis verfügst, sind das für deinen Arbeitgeber riesige Pluspunkte, die ein höheres Gehalt rechtfertigen können. Auch Fortbildungen, CRM Skills und Zertifikate, die deine Arbeitsqualität im Vertrieb verbessern, sind für dich nur zum Vorteil. 


Dein Arbeitgeber:

Auch für deinen Arbeitgeber ist deine Arbeitserfahrung wichtig. Deine Einarbeitungsphase, dein Verantwortungsbereich und deine Leistungen können damit grob eingeschätzt werden. Je besser das für dich ausfällt, umso wahrscheinlicher ist es, dass dein Arbeitgeber deinen Konditionen zusagt.

Gehaltsunterschiede sind deswegen wichtig, da  die meisten Unternehmen etablierte Gehaltsstrukturen haben. Das heißt, es wird schwer für dich, mehr Geld zu verlangen als jemand der in dem Unternehmen bereits seit mehreren Jahren in der gleichen Position arbeitet oder dein Vorgesetzter ist. 

Beim Arbeitsmarkt spielt die aktuelle wirtschaftliche Situation eine Rolle. Wie geht es dem Unternehmen gerade? Was macht die Wirtschaft? Wie siehts mit den aktuellen Profitmargen aus? Hier kann man als Mitarbeiter nicht viel rütteln, aber trotzdem sollte man sich davon nicht so schnell abwimmeln lassen. Denn nicht mehr zahlen können und nicht mehr zahlen wollen sind zwei ganz unterschiedliche Punkte. 

Die Verhandlungen

Auf eine gewisse Art und Weise ist die Gehaltsverhandlung mit dem neuen Chef die erste Prüfung im Sales Job: Wie gut bist du darin Menschen von etwas zu überzeugen? Aber, damit du nicht mit leeren Händen in diese herausfordernde Situation ziehst, sind hier praktische Verhandlungstipps: 


  • Trete selbstbewusst auf

Selbstbewusstes auftreten ist das A und O in jeder Verhandlung. Egal ob per E-Mail, im Telefonat oder in persönlichen Gesprächen. Es ist wichtig dass du Selbstvertrauen zeigst, damit dein Gegenüber dir auch glaubt und vertraut. 


  • Nutze die Spiegeltechnik

Spiegel das Verhalten und die Wortwahl von deinem Chef in der Gehaltsverhandlung OHNE nachzuäffen! So signalisiert du subtil, dass ihr auf derselben Wellenlänge seid. Das Ziel ist es, dass du sympathischer wirkst und so eher eine positive Rückmeldung erhältst.


  • Entkräfte Gegenargumente

Sei auf mögliche Einwände mit Gegenargumenten vorbereit! Fragen nach dem Warum und Wie sollten von dir klar beantwortet werden können. Zeige, dass du dir ausführlich zu diesem Thema Gedanken gemacht hast. 


  • Bleib flexibel 

Manchmal ist wirklich nicht viel mehr Gehalt drin; bleibe offen dafür, dass Vorteile durch z.B. einen eigenen Firmenwagen, Urlaubsgeld oder Zuschüsse entstehen können. 


  • Handle nicht überschnell

Es ist immer toll wenn du dann ein Angebot von deinem Arbeitgeber erhältst, denn das heißt, dass es Handlungsspielraum gibt. Überlege dir aber genau ob das Angebot dich 1.) zufriedenstellt und 2.) fair ist, gegenüber deinem Marktwert und dem Durchschnittsgehalt. Sage nie überschnell einem Angebot zu.


  • Sei (auf alles) Vorbereitet 

Bleibe souverän und lass dich, vor allen in persönlichen Gesprächen, nicht verunsichern. Höre am besten aktiv zu um korrekt zu ermitteln, ob dein neuer Arbeitgeber eventuell nachgeben könnte oder nicht.





Money No-Gos 


Zu guter letzt sind hier ein Paar NO GOs, die du in Gehaltsverhandlungen um jeden Preis vermeiden solltest.  Ansonsten kann so ein wichtiges Gespräch ganz schnell in die Hose gehen und es geht hier schließlich um deinen Lebensunterhalt. 


Keine Arroganz!

Trete freundlich und Selbstbewusst auf- Nicht fordernd und selbstverliebt. Nur wenige Menschen werden jemandem entgegenkommen, der ihnen unsympathisch ist. 



Falsches Timing.

Spreche Gehaltswünsche immer in klar vereinbarten Terminen an. Zwischen Tür und Angel lässt sich sehr schlecht über wichtige Themen reden.




Keine Drama, bitte!

Mit großen Emotionen, Dramatik und Erpressungsversuchen kommst du garantiert nicht an dein Ziel. Im schlimmsten Fall bist du mit solchen unprofessionellen Taktiken manchmal deinen Job los!



Geh auf Nummer Sicher!

Versprechen sind oft schnell gemacht. Sichere dich IMMER ab, egal wie sympathisch dein neuer Arbeitgeber dir ist. Fakt ist: Wenn es nicht schriftlich festgehalten und unterschrieben ist, gilt es nicht. 


Damit wünschen wir dir ganz viel Erfolg bei deinen zukünftigen Gehaltsverhandlungen. Hoffentlich kannst du mit diesen Tipps in deinen nächsten Verhandlungen dein Ziel erreichen. Wenn du auf der Suche nach einem Job im Vertrieb bist, dann schau doch bei unserem Jobboard rein. Wir stehen dir bei Bewerbungen für jeden Schritt zur Seite - nicht nur bei den Gehaltsverhandlungen!



Beste Grüße 

Kenzi von HYRE